Aquaponik für Große

Sie haben noch mehr Interesse etwas über Fische und Aquaponik zu erfahren? Auf dieser Seite sind für Sie ein paar interessante Informationen dazu zusammengetragen. Wenn Sie mehr über die Forschung im Bereich Aquakultur erfahren möchten, dann empfehlen wir Ihnen außerdem noch die Internetseite des Institutes für Wasser-und Energiemanagement (kurz: iwe) der Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hof.


Wenden Sie sich für konkrete Anfragen dort an den fachlichen Ansprechpartner Herrn Dr. Harvey Harbach. Er ist zudem der fachliche Ansprechpartner dieses Umweltbildungsprojektes und für die erstellten Informationen.


www.hof-university.de


Wir freuen uns, Sie bald persönlich im Hofer Zoo begrüßen zu dürfen. Besuchen Sie doch auch die Aquaponik-Anlage in unserem Savannenhaus. Hier können Sie sich aber vorab oder zusätzlich zu Ihrem Besuch zum Thema informieren.

Hydroponik im Zoo Hof

Was ist Aquakultur?


Aquakultur stellt die Aufzucht von aquatischen Organismen unter kontrollierten Bedingungen da (FAO, 2021). Die konkrete Zuordnung als Besitz unterscheidet diese Kulturform vom Sea-Ranching bei dem Fisch in ein natürliches Gewässer entlassen wird um nach dem aufwachsen wieder gefangen zu werden. Aquatische Organismen können neben Fisch, Garnele, Krebs, Muschel, Frosch, Schildkröte und Alligator, sowie Algen darstellen. Aufgrund der Vielzahl an kultivierten Organismen und deren individuellen Ansprüche an die Haltungsumwelt unterscheiden sich die eingesetzten Systeme maßgeblich. Die Spanne reicht von Netzkäfigen in Fjorden, der traditionellen Fischzucht im Karpfenteich, der Kultur von Forellen und Saiblingen in Rinnen aus Beton bis hin zur Produktion in geschlossenen Anlage in denen das Haltungswasser mechanisch und biologisch gereinigt, mit Desinfektionsmaßnahme hygienisiert und mit flüssigem Sauerstoff angereichert, im Kreislauf geführt wird.



Was ist Hydroponik?


Hydroponik ist die Kultivierung von Pflanzen ohne den Einsatz von Erde. Pflanzen benötigen zum Wachstum tatsächlich keine Erde als Substrat, sondern nur dessen Eigenschaft Wasser, Sauerstoff, sowie Nährstoffe und Halt bereitzustellen. Die hydroponische Pflanzenkultur kann in verschiedenen Systemen durchgeführt werden. Die einfachste moderne Version ist es Pflanzen in ein Kiesbett (Englisch: „gravel bed“) zu pflanzen, welches mit Wasser versorgt wird. Weiterhin gibt es die Möglichkeit die Wurzeln der Pflanzen direkt in einen Wasserkörper wurzeln zu lassen, die sogenannte Deep Flow Technique (kurz: DFT). Aber erst die Nutrient Flow Technique (kurz: NFT) ermöglicht es Pflanzen in Fließkanälen übereinander zu kultivieren. Das Wasser fließt hier permanent durch Fließkanäle in denen die Wurzeln der Pflanzen wachsen. Dies ermöglicht auch das Vertical Farming, eine populäre Form des Urban Gardening.



Was ist Aquaponik?


Aquaponik beschreibt ein kombiniertes Verfahren und zusammengesetzter Begriff aus Aquakultur und Hydroponik. Aquakultur ist die Aufzucht von aquatischen Organismen. Dies kann Fischzucht sein. Es sind aber auch weitere Arten wie Garnelen, Krebse, Muscheln und auch Algen möglich. Hydroponik ist die Kultur von Pflanzen ohne den Einsatz von Erde.



Warum ist Aquaponik gut?


Die Vorteile von Aquaponik ergeben sich in mehreren Bereichen:

Das Wasser einer Aquaponik wird mehrfach genutzt. Hierdurch reduziert sich der Wasserbedarf im Vergleich zum konventionellen Gemüseanbau um 80-90%.

Technik, wie Pumpen, können in einem kombinierten System für beide Produktionen verwendet werden. Es reduzieren sich also Investitionskosten und auch in der Folge für den Ersatz defekter Technik oder Reparaturen.

Dünger für die Pflanzen wird durch die Ausscheidungen der Fische und ggfs. anfallende Futterreste bereitgestellt. Hauptsächlich liegt dieses in Form von Ammonium/Ammoniak vor und wird durch nitrifizierende Bakterien in Nitrat umgewandelt, welches einen pflanzenverfügbaren Nährstoff darstellt. Den Bakterien wird Siedlungsfläche in sogenannten biologischen Filtern (kurz: Bio-Filter) bereitgestellt. Hier wachsen sie auf den Oberflächen eines Substrats, welches im Vergleich zum Volumen eine große Oberfläche bietet. Dieses Substrat wird als Aufwuchskörper bezeichnet.

Durch die Reinigungsleistung der Pflanzen kann das Wasser häufiger im Kreislauf geführt werden als in konventioneller Aquakultur. Hierdurch muss weniger Frischwasser zugeführt werden, welches zudem nicht temperiert werden muss. Dies reduziert zusätzlich dafür notwendige Energie und Kosten hierfür.

Höheres Tier-bzw. Fischwohl: Aktuelle Forschung hat gezeigt, dass es Fischen die in einer Aquaponik schwimmen ruhiger und entspannter sind. Die Forscher kommen zum Schluss, dass es, wie im konkretem Fall, Welsen welche in Kombination mit Basilikum gehalten werden, besser geht als Welsen, welche die ohne Pflanzen gehalten werden.



Warum Aquaponik im Hofer Zoo?


Durch die Aquaponik spart der Hofer Zoo Frischwasser und Energie. Das Institut für Wasser- und Energiemanagement der Hochschule Hof und der Hofer Zoo möchten mit dieser Produktionsform aber darauf aufmerksam machen, dass durch Forschung und Weiterentwicklung unsere Art mit der Umwelt umzugehen verbessert werden kann. Lebensmittel aus Aquaponik können dort produziert werden wo sie verbraucht werden. Das spart Transportwege und somit wiederum CO2-Emissionen. Auch durch die Aquaponik im Zoo wird CO2 eingespart. Es werden dort Nutzpflanzen kultiviert welche den anderen Zootieren als Futter zur Verfügung steht. Dies entspricht vom Grundgedanken dem „Urban Farming“, also der Landwirtschaft in der Stadt. Am iwe an der Hochschule wird weiter geforscht um die Produktion in Aquaponik noch zu verbessern und um weitere Tiere und Organismen zu erweitern. Die Zukunftsvision ist es alle anfallenden Reststoffe nutzbringend zu verwerten um irgendwann das Wasser endlos im Kreislauf führen zu können. Der Kreislaufgedanke, welcher der Aquaponik zugrunde liegt wird demnach am Hofer Zoo gelebt. Ganz im Sinne von Nachaltigkeit (er)leben.


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